Mittwoch, 14. Januar 2026, 19.30
Gartensaal des Heine-Hauses
Der im 14. bis Anfang des 15. Jahrhunderts in der Toskana entstandene, unvollendete Codex Altonensis der Göttlichen Komödie ist berühmt für seine furchterregende ganzseitige Miniatur des dreigesichtigen Luzifer, der vom Dichter Dante und seinem Unterwelt-Führer Vergil, dem Verfasser des römischen Staats-Epos Aeneis, scheinbar unerschrocken besichtigt wird.
Mit diesem Schreckensbild rücken nicht nur diverse Historienhorizonte in Sichtweite, es bietet sich auch an, futuristische Ausläufer der Moderne in den Blick zu nehmen. Durchaus themenkonform wird dieses Unternehmen von zwei lebenden ‚Ortskundigen‘ durchgeführt: vom Historiker Prof. Dr. Achatz von Müller und dem Kunst- & Bildwissenschaftler Prof. Dr. Karl Clausberg. Sie werden im wechselseitigen Lichtbildergespräch durch die Labyrinthe dieser exemplarischen Kulturgeschichte geleiten.
Der Vortrag erzählt ebenfalls die Geschichte der Entstehung dieses außergewöhnlichen Manuskripts und seines überraschenden Auftauchens in einer norddeutschen Schule.
Bildnachweis:
Codex Altonensis (Christianeum, Hamburg)
Achatz von Müller (Heine-Haus)
Karl Clausberg (privat)