Mittwoch, 4. Dezember 2024, 19.30 Uhr
Gartensaal des Heine-Hauses
„Vor seinem Verleger, dem lauernden Kammerdiener seines Geistes, wird auch der größte Schriftsteller nicht immer als ein Heros erscheinen; sie sehen uns zu oft in unserm menschlichen Negligé.“ So charakterisierte Heinrich Heine das besondere Verhältnis zwischen Autor und Verleger.
Seine ebenso fruchtbaren wie konfliktreichen Beziehungen zu den Verlegerpersönlichkeiten, die seine Werke in die Welt trugen, werden in diesem Vortrag beleuchtet. Er führt in eine Zeit, in der das Verlagswesen einen Modernisierungsschub erlebte, zugleich aber gegen Krisen und Zensur ankämpfen musste – ein Kampf, bei dem Heine und seine Verleger manchmal Komplizen, manchmal Gegner waren und den er so originell und geistreich führte, wie nur er es konnte.
Christian Liedtke, geboren 1964 in Hamburg, studierte Germanistik und Philosophie in Hamburg, Cincinnati (USA) und Bonn. Er ist Autor einer Heine-Biographie (erschienen 1997) und Herausgeber zahlreicher Publikationen zu Heinrich Heine „… und grüßen Sie mir die Welt.“ Ein Leben in Briefen (mit Bernd Füllner, 2005); „Heinrich Heine im Porträt. Wie die Künstler seiner Zeit ihn sahen (2006); „Der Weg von Ihrem Herzen bis zu Ihrer Tasche ist sehr weit!“ Aus dem Briefwechsel zwischen Heinrich Heine und seinem Verleger Julius Campe (mit Gerhard Höhn, 2007); Heinrich Heine, Die Harzreise (2008), Totentanz und Mitternachtsgraus. Schauerballaden (2009); Heinrich Heine, Französische Zustände. Artikel IX vom 25. Juni 1832, Urfassung. Faksimile-Edition der Handschrift. Mit einem Essay von Martin Walser (2010); Heinrich Heine, Reise nach Italien (2011); zusammen mit Gerhard Höhn schrieb er Auf der Spitze der Welt. Mit Heine durch Paris (2012).
Bildnachweis:
Weger, August: Julius Campe, Stahlstich, um 1870
Johann Friedrich Freiherr von Cotta, Lithographie, um 1830