Mittwoch, 4. September 2024, 19.30 Uhr
Gartensaal des Heine-Hauses
Heinrich Heine verglich den Kritiker einmal mit einem Türsteher, der darüber entscheidet, wer in den Ballsaal eingelassen und wer abgewiesen werde. Im Fall von Giacomo Meyerbeer, mit dem ihn eine Art Hass-Freundschaft verband, demonstrierte er diese Macht virtuos: in hymnischen wie auch in vernichtenden, immer aber äußerst unterhaltsamen Kritiken.
Die Beiden verband viel – als Künstler, als Juden und als Deutsche in Paris. Was Heine seinem Freund, diesem „ängstlichen Genie“, freilich nicht verzeihen konnte, war nicht nur dessen Reichtum, sondern auch sein Agreement mit dem preußischen Hof und der Umstand, dass er nur drei seiner Gedichte vertonte.
Norbert Meurs, lange Jahre Musikredakteur bei SWR2, beleuchtet das zwiespältige Verhältnis der Beiden. Die Heine-Zitate spricht der Journalist und Hörfunkautor Anselm Weidner.
Bildnachweis:
Julius Giere, Heinrich Heine, 1839
Josef Kriehuber, Giacomo Meyerbeer, 1847